Denkort Bunker Valentin

Der Bunker "Valentin" ist die Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit einer Grundfläche von über 35.000 Quadratmetern ist er der größte freistehende Bunker in Deutschland. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden hier Tausende von Zwangsarbeitern aus ganz Europa eingesetzt: Zivilarbeiter ebenso wie Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Mehr als 1100 von ihnen starben während der Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten und willkürlichen Tötungen.

Der Denkort Bunker Valentin ist ein Ort der Erinnerung an den Krieg und an die Verbrechen des NS-Regimes. Seit 2011 wurde in einer fünfjährigen Projektphase aus dem Bunker "Valentin" der ›Denkort Bunker Valentin‹. Träger ist die Landeszentrale für politische Bildung Bremen. Das Projekt wurde zu gleichen Teilen von Bund und Land gefördert. Schritt für Schritt wurden die Spuren von Baustelle und Zwangsarbeiterlagern wieder sichtbar gemacht und vertiefende Informationsangebote erarbeitet.

Informationszentrum, Rundweg und Ausstellung

An 25 Stationen entlang führt heute ein Rundweg mit großformatigen historischen Fotos, Aussagen von Zeitzeugen und kurzen Erläuterungen durch die Geschichte des Bunkers. Der Weg beginnt bereits am Mahnmal "Vernichtung durch Arbeit" und führt von dort aus direkt ins Informationszentrum sowie zu weiteren Stationen auf dem Gelände. Vertiefende Informationen bieten die Ausstellung, ein Medientisch mit Projektion sowie ein Multimediaguide, der kostenfrei entliehen werden kann. Der Eintritt ist kostenfrei.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag sowie Sonntag 10-16 Uhr. An Feiertagen geschlossen.

Führungen 

Führungen über das Gelände und durch den Bunker finden jeweils sonntags, außer an Feiertagen, um 11 Uhr und um 13.30 Uhr statt. Individuelle Gruppenführungen sind nach Absprache ebenfalls möglich. Die Führungen durch den zugänglichen Bereich des ehemaligen U-Boot-Bunkers und das unmittelbare Außengelände (1,5 km) vermitteln einen Überblick über die Geschichte des Bunkers von 1943 bis heute. Die Situation auf der Großbaustelle in Bremen-Farge und die Geschichte von Zwangsarbeitern sind die zentralen inhaltlichen Schwerpunkte. Dauer: ca. 90 Minuten. Für alle Führungen wird eine Kostenbeteiligung erhoben. Informationen zur Buchung und weitere Informationen können Sie auf unserer Webseite lesen.

Historisch-Politisches-Lernen: Die Bildungsangebote am Denkort Bunker Valentin

Unsere mehrstündigen Formate bieten die Möglichkeit einer vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Ort uns seiner Geschichte. Fester Bestandteil jedes Besuches ist eine Spurensuche im heute begehbaren Teil des Bunkers und dessen Außengelände. Anhand von Bild- und Filmmaterialen sowie mittels biografischer Zugänge werden einzelne Aspekte des Themenkomplexes "Zwangsarbeit im NS" gemeinsam in der Gruppe erarbeitet und besprochen. Methodisch angeleitet können sich die Teilnehmer*innen mit der Entstehung der Baustelle und der Geschichte des Ortes auseinandersetzen und anhand von unterschiedlichen Perspektiven eigene Fragen entwickeln. Ein längerer Besuch bietet die Möglichkeit, in Kleingruppenarbeit selber an historischen Dokumenten zu recherchieren.

Mehr Information zum Denkort: www.denkort-bunker-valentin.de