Tag der Stadtgeschichte

Seit 2015 findet in Bremerhaven jährlich der „Tag der Stadtgeschichte“ statt. Das Projekt richtet sich an Schüler:innen weiterführender Schulen, die sich mit der Geschichte ihrer Stadt im Nationalsozialismus beschäftigen – und sie mit eigenen Formaten an andere junge Menschen weitergeben.
In wechselnder Beteiligung bereiten sich die Schüler:innen des Schulzentrums Carl von Ossietzky, des Geschwister-Scholl-Schulzentrums sowie des Lloyd-Gymnasiums intensiv darauf vor, als junge Stadtguides biografische Spuren, Orte und Zusammenhänge der NS-Zeit in Bremerhaven sichtbar und erfahrbar zu machen.
Lernen – Erinnern – Weitergeben
Das Projekt wird begleitet vom Schulamt Bremerhaven, der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, dem Historischen Museum Bremerhaven, dem Stadtarchiv Bremerhaven und zahlreichen weiteren außerschulischen Partnern. Unterstützt werden die Schüler:innen von Expert:innen aus Wissenschaft, Museen, Archiven, Bildungs- und Gedenkinstitutionen.
Die Vorbereitung beginnt bereits mehrere Monate vor dem Aktionstag: In Workshops und Schulungen – unter anderemim Historischen Museum Bremerhaven oder der Hochschule – setzen sich die Jugendlichen mit Themen wie Erinnerungskultur, Verantwortung, historischen Kontinuitäten und demokratischem Handeln auseinander.
Ein lebendiger Lernort Stadt
Am Tag der Stadtgeschichte verwandelt sich die Stadt selbst in einen Lern- und Erinnerungsort. An zahlreichen Stationen im Stadtgebiet erzählen die Schüler:innen von Ereignissen, Biografien und Entwicklungen in der Zeit des Nationalsozialismus – oft auch mit Blick auf die Zeit davor und danach.
Zu den Themen gehören unter anderem:
- Die Vernichtung jüdischen Lebens und die Zerstörung der Synagoge 1938
- Die Deportation von Sinti-Familien und die Verfolgung politischer Gegner:innen
- Der Einsatz und die Lebensbedingungen von Zwangsarbeiter:innen
- Medizinverbrechen und ideologisierte Schulbildung
- Die Zerstörung der Stadt im Krieg und die Nachgeschichte
Neben Vorträgen und Präsentationen kommen vielfältige kreative und digitale Methoden zum Einsatz – von szenischen Lesungen über Ausstellungen bis hin zu Stadtplänen, Apps oder digitalen Karten.
Demokratie braucht Erinnerung
Ziel des Projekts ist es, junge Menschen zu ermutigen, sich aktiv mit Geschichte auseinanderzusetzen und Fragen für die Gegenwart zu stellen:
Was lernen wir heute aus dem Nationalsozialismus? Wie gehen wir mit Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt um? Was bedeutet es, sich für Demokratie und Vielfalt stark zu machen?
September: Stadtgeschichte erleben
Der Tag der Stadtgeschichte findet jährlich im September statt. Die Veranstaltungen richten sich an Schulklassen, Lehrkräfte und die interessierte Öffentlichkeit.
Mitmachen erwünscht!
Wer Interesse hat, sich am Tag der Stadtgeschichte als Experte:in oder Teamer:in zu beteiligen, kann sich gern melden.
Wir freuen uns über neue Perspektiven und Unterstützung aus der Stadtgesellschaft.
Muneer Soudi
Telefon: 0471-94 141 97 | Mail: muneer.soudi@lzpb.bremen.de